Freudwil

Trinkwasser-QualitätSituation unter Kontrolle

Das Pumpwerk Freudwil wurde wegen zu hoher Pestizid-Werte abgeschaltet und vom Netz genommen. Das Ustermer Hahnenwasser kann trotzdem bedenkenlos getrunken werden.

Hohe Qualitätsansprüche

Wasserkontrolle

Am 8. November berichtete der Anzeiger von Uster über die zu hohe Belastung des Freudwiler Grundwassers mit Pestiziden. An der Generalversammlung des Dorfvereins Freudwil vom 6. Februar 2020 orientierte die Energie Uster AG über die aktuelle Situation.

Festzuhalten ist, dass wir sehr hohe Qualitätsansprüche an die Trinkwasser-Qualität haben und dass das Trinken von Hahnenwasser weiterhin sicher ist. Höchstwerte für Belastungen sind vorsorgliche Werte, und es gilt fast eine Nulltoleranz. Eine Überschreitung der Werte sagt nichts über die Auswirkungen auf die Gesundheit aus.

Die Wasserversorgung Uster kann auf verschiedene Grundwasser-Vorkommen zurückgreifen und bietet eine hohe Versorgungssicherheit. Die Trinkwasser-Qualität wird laufend überprüft. Für das Grundwasser-Pumpwerk Freudwil wurden umgehend Massnahmen ergriffen. Es wird erst nach Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen wieder für die Trinkwasser-Versorgung verwendet.

Das Thema wurde auch auf der politischen Ebene abgehandelt. Am 22. November 2019 wurde im Gemeinderat Uster eine Anfrage eingereicht, welche der Stadtrat am 4. Februar 2020 beantwortete. Dazu liegt ein Beitrag des Anzeigers von Uster vom 21. Februar 2020 vor.

Zwischenzeitlich wurde in enger Koordination mit den Kantonalen Behörden das Vorgehen zur Wiederherstellung der Trinkwasserqualität im stillgelegten GWPW Freudwil weiter abgestimmt. Ab dem 3. Mörz 2020 wird die Energie Uster AG am GWPW Freudwil einen Spülbetrieb vornehmen. Das Grundwasser wird während zwei Wochen in die Stadtentwässerung eingeleitet und mit entsprechenden Messungen begleitet. Die Konzentrationsentwicklung der genannten Stoffe lässt sich so verfolgen; weitere Massnahmen hängen von den Resultaten ab. Die Aussenwacht Freudwil wird in dieser Zeit weiterhin mit Trinkwasser aus anderen Quellen versorgt. 

Nachtrag Energie Uster (Mai 2020):

Nach einem 2-wöchigen Spülbetrieb zeigen die ersten Untersuchungsergebnisse durch das Kantonale Labor Zürich vom 30.04.2020, dass die Konzentration der beiden relevanten Abbauprodukte von Pflanzenschutzmitteln (Metaboliten) im Trinkwasser deutlich gesenkt werden konnten.

Das Metabolit Chlorothalonil-Sulfonsäure ist mit 0.085 µg/l bereits unterhalb des vorgegeben Höchstwertes von 0.1 µg/l. Die im Oktober 2019 gemessene Konzentration von Bentazon konnte mit dem Spülbetrieb von 2.16 µg/l auf 0.637 µg/l gesenkt werden (Reduktion um ca. 70%). Aufgrund dieser Verbesserungen wird der Spülbetrieb in den kommenden Wochen aufrechterhalten, um die Konzentrationen, insbesondere von Bentazon, weiter senken zu können. Entsprechende Massnahme wird weiter durch das Kantonale Labor Zürich messtechnisch begleitet. In der Zwischenzeit wird die Aussenwacht Freudwil wie bisher mit Trinkwasser aus den Gebieten Seefeld, Buchholz, Holberg sowie Sulzbach versorgt.


Nachtrag Mitte September 2020:

Das Metabolit Chlorothalonil-Sulfonsäure (R417888), welches wir erstmalig letzten Herbst feststellen konnten, konnte mit dem Spülbetrieb stabil unterhalb des vorgegeben Höchstwertes von 0.1 µg/l gesenkt werden. 

Die im Oktober 2019 gemessene Konzentration von Bentazon wurde mit dem Spülbetrieb von 2.16 µg/l auf rund 0.637 µg/l gesenkt (Reduktion um ca. 70%). Die aktuellen Werte verharren auf diesem Wert, was wir auf die trockene Witterung zurückführen.

Seit Februar 2020 haben die Bundesbehörden zusätzlich ein weiteres Metabolit von Chlorothalonil, das sogenannte R471811, als relevant eingestuft. Auch für dieses Abbauprodukt gilt neu der vorgegebene Höchstwert von 0.1 µg/l. Messungen im Frühsommer am Grundwasserpumpwerk Freudwil haben ergeben, dass Messproben dieses neuen Metabolit einen Wert von 0.472 µg/l aufweisen. 

Aufgrund dieser Ergebnisse und in Absprache mit den Kantonalen Behörden wird der Spülbetrieb deshalb bis auf Weiteres aufrechterhalten, um die Konzentrationsentwicklung, insbesondere von Bentazon und Chlorothalonil R471811, zu beobachten und nachhaltig senken zu können. Entsprechende Massnahme wird bis anhin durch das Kantonale Labor Zürich messtechnisch begleitet. In der Zwischenzeit wird die Aussenwacht Freudwil wie bisher mit Trinkwasser aus den Gebieten Seefeld, Buchholz, Holberg sowie Sulzbach versorgt.

- Berichterstattung AvU 8.November 2019 (PDF)
- Präsentation Energie Uster 6. Februar 2020 (PDF)
- Anfrage im Gemeinderat mit Antwort Stadtrat (PDF)
- Berichterstattung AvU 21. Februar 2020 (PDF)

Login
Suche